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Chronik

„Am 27. Oktober 1884 versammelten sich auf Anregung des H. Gemeindevorstehers Jos. Marte ungefähr 25 junge Männer unseres Dorfes unter Leitung des H. Jos. Heingärtner, Schlossermeister im Schulhaus, in der Absicht eine Feuerwehr zu gründen. Dieser Beschluss wurde nun in Wirklichkeit ausgeführt. Man hält Versammlungen ab. Es wurden neue Mitglieder aufgenommen, die Monturen wie auch die notwendigen Requisiten angeschafft. Kleine Übungen abgehalten, überhaupt die Leute über alles Notwendige belehrt . . . .“

Gründung

Mit den obigen Worten wird die Geburtsstunde der „Freiwilligen Feuerwehr Nenzing“ in ihrem ersten Protokoll festgehalten. Inzwischen sind mehr als 130 Jahre ins Land gezogen. Jahre, in denen sich vieles in der Feuerwehr von Nenzing bewegt hat. Halten wir einen kurzen Rückblick. Schon im Jahre 1782 wurden vom Gemeindevorstand Nenzing zwei Feuerspritzen von Mathias Raget in Chur um 700 Gulden erworben. Diese Feuerspritzen wurden bis 1861 im alten Schulhaus aufbewahrt. Da geplant war, aus dem Spritzenlokal im alten Schulhaus ein Gemeindezimmer einzurichten, wurde im Jahre 1861 eine „neue Schupfe“ für die Aufbewahrung der Feuerspritzen errichtet.

Damaliger Standort des neu gebauten „Feuerwehrhauses“ war dort wo heute die Raiffeisenbank steht.
1869 wurde von der Gemeinde die erste Saug- und Druckpumpe von der Firma Graßmayer in Feldkirch um 1500 Gulden gekauft. Bei einer Leistung von ca. 350 Liter pro Minute konnten waagrecht bis zu 35 m und 29 m in die Höhe gespritzt werden. Dazu bedurfte es allerdings 24 kräftiger Männer, die jeweils nach ca. 15 Minuten pumpen ausgetauscht werden mussten. Da es für die Bedienung der Spritzen zwei und mehr Mannschaften benötigte, war es naheliegend, diese Löschmannschaften in eine Feuerwehr mit eigenen Statuten und Satzungen zusammen zu fassen.
Mit der Gründungsversammlung am 27. Okt. 1884 wurde der Grundstein für die freiwillige Feuerwehr Nenzing gelegt.

Fahnenweihe 1929

Schon 20 Jahre später, 1905, plante man ein neues, größeres Spritzenhaus zwischen dem Getznerkanal und der Meng (gegenüber Johannitergasse 4 u. 6) zu bauen. Allerdings blieb es bei der Planung. Erst im Jahre 1921 konnte bei „Rothmeyers Brücke“ der Bau realisiert werden.

1940 hielt dann die Motorisierung bei der Feuerwehr Nenzing Einzug. Es wurde eine Tragkraftspritze (TS) angeschafft, Typ „Flader Pumpe mit DKW Motor“, die bei Einsätzen auf einem Holzkarren transportiert wurde. Eine „Gugg R-8 folgte schon vier Jahre später. Um diese beiden Pumpen besser befördern zu können, wurde der Ruf nach einem Auto immer lauter. Nach dem Kauf eines gebrauchten Lastkraftwagen vom Typ „Steyr 370 mit Benzinmotor“ – aus privater Hand – wurde von der Fa. Walser in Rankweil der Aufbau vorgenommen. Somit hatte 1947 die Feuerwehr Nenzing schon ihr erstes Feuerwehrauto. Außer den Löschgeräten durften einschließlich Fahrer 14 Mann befördert werden.

Steyr 370 Benzinmotor mit Walseraufbau

Im Jahre 1955 befasste sich die Gemeinde abermals mit dem Bau eines neuen Gerätehauses. Geplant war ein Gerätehaus mit einer Länge von 15 Meter. Auf Grund der gespannten Finanzlage in der Gemeinde und der Meinung des Gemeindeausschusses, es wäre kein Bedarf in dieser Größe zu bauen, einigte man sich seitens der Feuerwehr mit der Gemeinde auf ein Gerätehaus von 12 Meter Länge, welches an der Stelle des „Geräteschuppens von 1921“ errichtet wurde. Der alte Geräteschuppen hingegen wurde auf Rollen „südwärts verschoben“ und diente später als Garage für das Tanklöschfahrzeug. Am 14. Juli 1957 fand die feierliche Einweihung mit anschließendem Fest auf Bazul statt. Weil der Steyr 370 in die Jahre kam und der betriebliche Einsatz nicht mehr gewährleistet war, wurde im Jahre1963 das zweite Löschfahrzeug, ein „Steyr 480 Diesel“ angeschafft.
Zusätzlich konnte auch ein leistungsfähigere Tragkraftspritze R – 57 VW von der Fa. Rosenbauer zum „Neuen Auto“ gekauft werden. Den Aufbau machte wieder die Fa. Walser in Rankweil. Ein paar Jahre später, 1969, wurde auch noch ein Kleinlöschfahrzeug, ein Ford Transit 1500 dazu gekauft und mit einer Tragkraftspritze TS – 8 VW ausgerüstet. Bedingt durch die Zunahme der neuen Aufgaben wurde der Fuhrpark 1983 mit einem TLF-A 2000 erweitert. Dieses Tanklöschfahrzeug mit Rosenbaueraufbau war ausgestattet mit Allrad, Gerätschaften zur Brandbekämpfung und einem 2500 Liter Tank. Zusätzlich aber wurde es für „Technische Einsätze“ mit Bergeschere, Spreitzer, Stromaggregat und Beleuchtungs-material adaptiert. Da das Gerätehaus für das TLF-A zu klein war, wurde der „südwärts verschobene“ Geräteschuppen aus dem Jahre 1921 ausgebaut. Das nötige Holz dazu lieferte die Agrargemeinschaft. Die Arbeiten wurden von den Mitgliedern der Feuerwehr durchgeführt. 1991 musste der nicht mehr verkehrstaugliche und vermehrt reparaturanfällige Ford Transit ausgemustert werden. Die Gemeinde entschied sich zum Kauf eines Mercedes 310 Diesel. Dieses Kleinlöschfahrzeug wurde noch im selben Jahr in den Dienst der Feuerwehr Nenzing gestellt. Nur zwei Jahre später, 1993, wurde ein VW – Pritschenwagen, der einige Jahre als Gemeindefahrzeug in Verwendung war, von der Wehr in über 400 Arbeitsstunden umgebaut und diente lange Jahre als mobile Einsatzleitstelle.

Anschaffung LFB

Seit Herbst 1997 steht auch ein Löschfahrzeug mit Bergeausrüstung (LFB) im Einsatz der Ortsfeuerwehr Nenzing. Nun platzte das Feuerwehrhaus aus allen Nähten. Zum Glück war im Herbst 1997 der Neubau des schon vor Jahren beantragten und vor der Fertigstellung stehenden „Rettungszentrums“ in seiner Bauphase schon so weit fortgeschritten, dass das LFB provisorisch untergestellt werden konnte. Im Juni 1998 wurde dann das „Rettungszentrum“ feierlich eingeweiht und den ortsansässigen „Blaulichtorganisationen“ Feuerwehr, Berg- und Wasserrettung übergeben.

Mit dem Einzug in das neue Rettungszentrum wurden nicht nur alle Einsatzfahrzeuge untergebracht, sondern es sind dadurch auch optimale Lagerräume, Werkstätten sowie Schulungsräume geschaffen worden.